Ab dem 01. Juli 2023 wird Universal Analytics von Google Analytics 4 abgelöst und das Google Analytics 4 Update ist in aller Munde. Es wird empfohlen, so früh wie möglich zu GA4 zu wechseln, um möglichst viele Daten im neuen Tool zu erfassen. Die Umstellung kann innerhalb von Universal Analytics vollzogen werden. Doch wieso ist die Umstellung notwendig? Welche Veränderungen bringt das Google Analytics 4 Update mit sich? Und was sind die Vorteile von GA4? Wir klären Sie auf!
Seit Oktober 2020 ist Google Analytics 4 der neue Standard von Google Analytics. Wenn Sie jetzt eine neue Property in Google Analytics anlegen, ist dabei standardmäßig Google Analytics 4 ausgewählt. Im März 2022 hat Google dann endgültig verkündet, dass Universal Analytics eingestellt wird. Zum 01. Juli 2023 wird es kein Universal Analytics mehr geben und mit Ende 2023 auch der Zugriff auf Universal Properties erloschen. Was passiert mit den Daten? Der Zugriff auf historische Daten geht schlichtweg verloren und Google zwingt Sie zu einem Google Analytics 4 Update. Für Universal Analytics 360 Properties endet die Datenerfassung übrigens erst zum 01. Oktober 2023.
Nein, das Übertragen von den Daten aus Universal Analytics nach Google Analytics 4 ist nicht möglich. Das Messmodell des Google Analytics 4 Updates ist anders. Aus Universal Analytics 360 lassen sich sämtliche Rohdaten ohne Probleme exportieren. Das Standard Universal Analytics kann allerdings keine Rohdaten exportieren.
Die Umstellung auf Google Analytics 4 kann in einigen wenigen Schritten erledigt werden. Wie Sie die Umstellung auf Google Analytics durchführen können, erfahren Sie in unserer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung: Google Analytics 4 Umstellung.
Mit dem Google Analytics 4 Update kommen viele Änderungen auf Sie zu. Google Analytics 4 verfügt über viele neue Funktionen, eine verbesserte Usability und verschiedene weitere Veränderungen. Hier finden Sie die wichtigsten Veränderungen im Überblick.
Mit dem Google Analytics 4 Update verschwindet die Absprungrate aus Analytics. Bisher wurde die Absprungrate in Universal Analytics in Abhängigkeit von der Ereignisstruktur und dem automatischen Sitzungs-Timeout erfasst. Immer, wenn ein Nutzer die Website aufgerufen, aber keine Interaktionen in der Sitzung zu verzeichnen sind, gilt dies als ein Absprung. Wenn nun auf einer Website Scroll-Tracking aktiv sein sollte, wird jedes Mal, wenn über eine bestimmte Seitenlänge gescrollt wird, ein Treffer / eine Interaktion verzeichnet. Wenn das Scroll-Ereignis als Treffer eingerichtet ist, wird das nicht als ein Absprung gewertet. Das ist auch der Fall, wenn der Nutzer die Website eigentlich schnell wieder verlassen hat und sich die Inhalte gar nicht richtig angeschaut hat.
Mit dem Google Analytics 4 Update rücken die Ereignisse auf der Website stärker in den Fokus. Die Absprungrate wird daher durch Engagement-Messwerte ersetzt. So zählt ein Websitebesuch erst als Sitzung mit Interaktionen, wenn eine der folgenden beiden Bedingungen erfüllt ist:
Zudem werden in Google Analytics 4 die Messwerte „Interaktionsrate“ sowie „Sitzungen mit Interaktionen pro Nutzende“ erfasst. Bei der Interaktionsrate handelt es sich um die Sitzungen mit Interaktionen, geteilt durch die Anzahl an Sitzungen. Bei den Sitzungen mit Interaktionen pro Nutzende wird die Anzahl der Sitzungen mit Interaktionen geteilt durch die Anzahl der Nutzer betrachtet.
Durch das Google Analytics 4 Update sinkt so die Fehleranfälligkeit der Messwerte. Die Messwerte können unter dem Punkt Akquisition eingesehen werden.
Im Zuge des Google Analytics 4 Updates wurden die Standard-Channelgruppierungen überarbeitet. So wurde der allgemeine Kanal „Social“ aus Universal Analytics erweitert und in „Paid Social“ und „Organic Social“ aufgeteilt. In der Google Analytics 4 Property können zudem keine benutzerdefinierten Channelgruppierungen angelegt werden.
Mit dem Google Analytics 4 Update entwickeln sich auch die Nutzerrollen in Google Analytics weiter. Bisher war es in Universal Analytics nur möglich, Nutzern bestimmte Rollen zuzuordnen. In GA4 ist es jetzt auch möglich, den Zugriff der einzelnen Nutzerrollen auf bestimmte Daten zu beschränken.
Es sind zwei Einschränkungen des Datenzugriffs möglich:
Das kanalübergreifende datengetriebene Attributionsmodell wurde im Januar für den Advertising-Report von Google Analytics 4 veröffentlicht und wird als Standardeinstellung auf der Property Ebene ausgewählt. Bei der datengetriebenen Attribution wird die Conversion auf Basis der Daten jedes Conversion-Ereignisses bewertet. Um sowohl konvertierende als auch nicht konvertierende Pfade zu bewerten, werden Algorithmen für maschinelles Lernen verwendet. Dieses Modell lernt so, wie sich verschiedene Touchpoints auf die Conversions auswirken.
Bei Universal Analytics war die datengetriebene Attribution nur für die kostenpflichtige 360-Version verfügbar. Mit dem Google Analytics 4 Update kann jeder das Attributionsmodell nutzen.
Mithilfe von maschinellem Lernen in Google Analytics 4 will Google das Nutzerverhalten besser analysieren. So gibt es beispielsweise Predictive Metrics. Historische Daten innerhalb einer Property werden genutzt, um mithilfe von Algorithmen das zukünftige Verhalten von Nutzern vorherzusagen. So können beispielsweise die Wahrscheinlichkeit für einen Kauf oder die Abwanderung eines Nutzers berechnet werden.
Aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen oder Browsereinstellungen werden viele Nutzer und Conversion-Interaktionen nicht erfasst und es entsteht ein Datenleck. Die Conversion-Modellierung von Google Analytics 4 soll dieses Problem lösen und Lücken in den Daten schließen.
So funktioniert die Conversion-Modellierung: Die entwickelten Modelle suchen nach Tendenzen in den erfassten Conversions im Vergleich zu den nicht-erfassten Conversions. Sehen die zugeordneten Conversions in bestimmten Browsern ähnlich aus wie die nicht zugeordneten Conversions in einem anderen Browser, wird mittels maschinellen Lernens eine Prognose für die Gesamtzuordnung erstellt. So können Conversions aggregiert und sowohl geschätzte als auch erfasste Conversions umfasst werden. Die Modellierung kommt in allen Google Analytics 4 Properties zum Einsatz. Im Einwilligungsmodus werden Conversions für Nutzer geschätzt, die keine Zustimmung zum Tracking erteilt haben.
Die Umstellung ist mit Zeit und Aufwand verbunden und Sie müssen sich erst einmal mit der neuen Umgebung und den Funktionen vertraut machen, aber das Google Analytics 4 Update hat verschiedene Vorteile gegenüber der Universal Analytics Version. Hier sind die wichtigsten Vorteile im Überblick:
Im Grunde sind alle Google Analytics Nutzer dazu gezwungen, die Umstellung auf Google Analytics 4 vorzunehmen, wenn sie ihre Daten weiter über Google Analytics tracken wollen. Das Google Analytics 4 Update hat viele Vorteile, wie das datenschutzkonforme Tracking, Prognosen durch maschinelles Lernen, eine verbesserte Usability und viele neue spannende Funktionen und bessere Analysen. Die Umstellung kostet Zeit und ist mit Aufwand verbinden. Die richtige Konfiguration von Google Analytics 4 ist hierbei entscheidend und die Anpassung an Ihre entsprechenden Marketingziele ist wichtig. Nur so erhalten Sie in GA4 auch die Daten, die Sie benötigen.